Der Dichter Prunier prophezeit Magda im Pariser Haus ihres vermögenden Gönners Rambaldo ein Leben wie eine Schwalbe (La rondine), die dem Meer entgegenfliegt. Tatsächlich ergreift Magda die Gelegenheit, ihrem goldenen Käfig zu entfliehen, als sie Ruggero, einen jungen Mann aus der Provinz, kennenlernt. Doch Magdas Sehnsucht, noch einmal den Taumel einer ersten Liebe zu erleben, lässt sich nicht wiederholen. Die Liebesgeschichte zwischen Magda und Ruggero erscheint beinahe als heitere, ganz im „Café Momus“ angesiedelte Version von Puccinis Welterfolg La Bohème. Doch was in LA RONDINE als Komödie beginnt, endet abrupt als Tragödie. Und auch wenn hier niemand stirbt, so steht am Ende doch ein tränenreicher Abschied.
Diese bittersüße Liebesgeschichte zwischen der glamourösen Kurtisane Magda und dem idealistischen Ruggero, für den sie ihren reichen Verehrer verlässt, wartet mit zwei Protagonisten der Extraklasse auf: die zweifache Grammy-Preisträgerin Sopranistin Angel Blue und der chilenisch-amerikanische Tenor Jonathan Tetelman, der sein heiß ersehntes Met-Debut gibt. Das zweite, unbeschwerte Liebespaar und somit das komische Gegenstück zu Magda und Ruggero bilden Lisette und Prunier, verkörpert von der hinreißenden Emily Pogorelc und dem vielversprechenden usbekischen Tenor Bekhzod Davronov.
LA RONDINE findet selten ihren Weg auf die Bühne. Dabei ist sie ein faszinierendes Werk mit einer Fülle von überschwänglichen Walzern und lieblichen Melodien, wie sie so nur von Puccini stammen können. Die italienische Dirigentin SperanzaScappucci dirigiert Puccinis vielleicht raffinierteste Partitur mit Geschick und Sensibilität und das Met-Orchester liefert ein kultiviertes und flüssiges Spiel.
Nicolas Joëls Art-Deco-Inszenierung entführt uns aus dem Herzen des Pariser Nachtlebens an die traumhafte Côte d'Azur. Die Jugendstilkulissen und die Kostüme von Franca Squarciapino sind von bestechender Eleganz.
„Mit einer eleganten LA RONDINE lässt die Met eine weniger bekannte Puccini-Oper mit großartiger Musik wieder aufleben.“ – New York Classical Review